Picard

Rassebeschreibung Picard

Die Herkunft – Der Berger de Picardie – kurz Picard

aus „Französische Hütehunde“ von Willi Schneider

Im Norden Frankreichs schließt sich an die Ile de France das Pariser Becken, die Picardie an. Die Nordwestecke Frankreichs zwischen Amiens und Lille, der Somme und dem pas de Calais, feuchtem, maritimen Klima ausgesetzt und viele Tages des Jahres in Nebel gehüllt, ist nun tatsächlich die Heimat der nach ihr benannten französischen Hütehunderasse (im Gegensatz zu dem Berger de Beauce und Berger de Brie).
Aus Erfahrung weiß man, wie eine Landschaft die sie bewohnenden Menschen formt – und ihre Hunde, möchte der landeskundige Kynologe hinzusetzen und noch an die Lehrweisheit französischer Hundefreunde erinnern: „Tel maître – tel chien“ (Wie der Herr – so der Hund)!

In der Tat begegnet der Picard dem Fremden ebenso mißtrauisch und etwas abweisend, wie es den Bewohnern der flandrischen Ebenen nachgesagt wird. Und wie man vom wettergegerbten, zerfurchten Gesicht des Fischers oder des Ackerbauern leicht auf die Schwere der Arbeit schließen kann, so braucht man beim Anblick dieses struppigen Vierbeiners nur wenig Phantasie, um sich vorzustellen, wie er mit sturer Geduld die Abweichler zu seiner Herde zurückbringt. Wie der Beauceron mußte auch der Picard oft als „Bouvier“, als „Kuhhund“ herhalten. Größeren Tieren weist er recht rüde den richtigen Weg oder beäugt als Wächter eines einsamen Gehöftes argwöhnisch fremde Besucher.

„Rustikal“ – dieser Terminus paßt in jeder Beziehung und ohne Einschränkung auf den Dritten im Bunde der großrahmigen französischen Hütehunde. Rustikal im Erscheinungsbild, im Wesen. Bei der Arbeit ist er „le chien natur, simple, dont on rêve pour toute belade champêtre“ (G. Sasias), der unkomplizierte, natürliche Kamerad Hund, den man sich für seinen Spaziergang durch die Feldflur erträumt.

Folgt man den Spuren des Berger de Picardie, dieses „verlorenen Sohnes“ der französischen Kynologie, so scheint es oft, als läge der Nebel seiner Heimat auch auf den verworrenen Pfaden seiner Geschichte. Man sollte jene Spekulationen beiseite lassen, die die Abstammung des Picard von den keltischen Hunden des 9. Jahrh. v. Chr. damit belegen wollen, daß sie auf das Vorkommen rauhhaariger Hunde längs der Invasionswege der Kelten verweisen. Sie werden begründet durch den „struppigen“ altdeutschen Schäferhund, südlich daran anschließend die rauhbaarigen Hollandse Herdershonde und die belgischen Laekenois, gefolgt dann vom Picard und noch weiter südlich im Limousin, ja selbst in Spanien und im marokkanischen Rifgebirge durch namenlose Hundepopulationen gleicher Fellstruktur. – Läßt man also diese unsichere Beweisführung außer acht und wendet sich den seriösen Kynologen des 19. und 20. Jahrhunderts zu, so erhellt sich die Geschichte des picardischen Hütehundes zögernd und nur unvollständig.

Erst 1898 erweitert Pierre Mégnin – wir wissen es bereits – nach Hinweisen des Viehhändlers Sauret seine Liste der französischen „Bergers“ um zwei weitere Rassen, die der Ardennen und die der Picardie. Seine Beschreibung der „Race Picarde“ ist aber nicht dazu angetan, darin den heutigen Berger de Picardie wiederzuerkennen: Dieser kräftige und gut gebaute Hund war bisher mit dem Hund der Beauce verwechselt worden; er unterscheidet sich von diesem durch die Länge seines Fells: Es ist kurz, höchstens halblang und bildet keine großen Fransen am Schweif, keine Hosen am Hinterteil und keine langen Manschetten am Unterarm. Er unterscheidet sich auch durch seine Farbe, die nach Saurer immer tricolor sei: schwarze Decke, roter Brand und weiß an der Schwanzspitze, an Hals, Blesse und Schnauze.“

Vervollständigt wird Mégnins Beschreibung durch die Wiedergabe von E. Beduts „Tambour“, einen 55 cm großen Hund mit Afterkrallen an den Hinterläufen. Leider wird nicht ausgeführt, ob diese, wie beim Beauceron, doppelt waren. Einem heutigen Picard ist sowohl die Rassebeschreibung als auch die Illustration so fremd, daß Zweifel gehegt werden müssen, ob Tambour tatsächlich als früher Rassevertreter angesehen werden kann, zumal unser Picard der einzige unserer Franzosen ist, der grundsätzlich keine Afterkrallen, gleich welcher Ausprägung, tragen darf.

Vertrauter ist uns da schon das Aussehen des Hundes, den wir auf einem Gemälde in der Bergerie Nationale de Rambouillet als Begleiter des ersten Schäfermeisters dieser von Louis XVI im Jahre 1794 gegründeten Lehr- und Forschungseinrichtung sehen können. Er zeigt struppiges Fell, natürliche Stehohren und afterkrallenlose Hinterläufe. Allerdings scheint dieser Hundetyp im 19. Jahrh. in Frankreich weit verbreitet gewesen zu sein, findet er sich doch auch auf anderen zeitgenössischen Abbildungen. Dann wäre er aber Mégnin sicher nicht entgangen – die Ursprünge des Berger de Picardie bleiben so zunächst weiter im Dunkeln.

Oder hat Pierre Mégnin etwa doch ganz richtig einen Hütehund der Picardie beschrieben, nur eben nicht den Ahnherrn unseres heutigen Picard, sondern einen Vertreter einer weiteren, inzwischen erloschenen Rasse? Etwa jene, die 1939 von Mme. Mocquet auf den Ausstellungen von Amiens und Abbeville unter der Bezeichnung „chiens de bergers bleus de Picardie“ vorgestellt wurden? Einige dieser Hunde ähnelten stark dem dreifarbigen Harlekin-Beauceron. Indes die Société Centrale Canine wollte Mme. Mocquets Tiere nicht als „Rassehunde“ anerkennen – das Ende des Blauen Picard.

Mégnin und Sauret verwirren indes noch mehr: Le Chien et ses races (1900) bringt die Abbildung eines „chien de picardie blanc“ mit von Natur sehr kurzer Rute, kleinen, aufrecht stehenden Ohren und wolligem, weißen Fell. „Martin“, im Besitze von Sauret, mißt am Widerrist 56 cm. Mit seinem wolligen Fell und reinweißer Fellfarbe muß auch der „chien de picardie blanc“ als möglicher Vorläufer heutiger Rassevertreter ausscheiden.

Eine andere Spur führt zu einer Familie Huleu, die seit 1876 in der Picardie Hütehunde züchtete und mit ihrem Zwinger, so meint zumindest der Bouvier- und Picardkenner Jean Cotté, wesentlich zur Schaffung der Rasse beigetragen hat. Wie dem auch sei, trotz der Teilnahme an so mancher Ausstellung, der Katalog von Amiens nennt 1899 zwölf, der von Lille 1908 drei Picards, andere sind im gleichen Zeitraum in Gent und Rouen zu sehen, bleibt dem Berger de Picardie jede Anerkennung versagt. E. Boulet, Präsident des Club du Chien de Berger und selbst Ausstellungsrichter in Amiens, weigert sich, in den ausgestellten Exemplaren eine eigenständige Rasse zu erkennen: Beauceron und Briard bleiben auch weiterhin unter sich.

Nach 1910 erst findet der Picard in dem Vize-Präsidenten des Club St-Hubert du Nord, Robert Fontaine, einen einflußreichen Fürsprecher und auch sein Bild nimmt uns vertrautere Formen an: „Er ist ein Hund von mittlerer Größe, höchstens 60 cm hoch; seine Farbe ist entweder ein mit weißen Haaren meliertes Schwarz oder er ist dunkel gestromt.“ Fotos aus jener Zeit zeigen einen Hundetyp, der sich, so der international anerkannte Spezialrichter und Veterinär Dr. Maurice Luquet, Verfasser vieler kynologischer Werke, kaum von der damaligen Form des flandrischen Bouviers unterscheidet – in jener Zeit noch nicht kurzrumpfig wie heute. Gemeinsames Verbreitungsgebiet und ähnliche Aufgaben lassen einen gemeinsamen Ursprung dieser beiden Rassen vermuten, um so mehr, als uns in der flandrischen Sprache die Bezeichnung „Pik-haar“ für Hunde mit rauhem, hartem Fell seit langem überliefert ist.

Nicht ganz frei von nationalen Gefühlen ist bis heute die Abstammung des Bouvier zwischen wallonischen und flämischen Kynologen umstritten; auf seine Rolle bei der Prägung des heutigen Picard wird aber noch zurückzukommen sein.

Die Bemühungen Fontaines, den Picard endlich als eigenständige Rasse in die Reihen der französischen Bergers einzugliedern, wird durch den Ausbruch des ersten Weltkrieges zunichte gemacht. Auf den flandrischen Schlachtfeldern und an den Ufern der Somme verblutet neben den Soldaten auch das Zuchtmaterial. Nach dem Krieg kommen erste Anstöße, sich wieder mit dem Picard zu befassen, erneut von Fontaine. Nun aber hat dieser einen prominenten und publizistisch einflußreichen Mitstreiter: Paul Mégnin, Sohn seines berühmten Vaters Pierre und inzwischen Direktor des Fachblattes „L’Eleveur“. Zu diesen beiden stößt der Züchter Tournemine, der sich wie Fontaine bereits vor 1914 mit dem Picard beschäftigt hatte. 1922 gibt die „Société Canine de Picardie“ eine Broschüre mit einer Beschreibung des Picards aus der Feder Tournemines heraus, um diese Rasse „bekannter zu machen, sie zu verteidigen und ihr den verdienten Rang zu sichern“. Mégnin, Fontaine und Tournemine verfassen einen ersten Standard und gewinnen neue Züchter für die Rasse.

Am 21. Januar 1925 erkennt dann der „Club Francais du Chien de berger“ auf einer außerordentlichen Hauptversammlung einstimmig die Existenz einer weiteren Hütehundrasse Frankreichs an. In den Folgejahren erlebt der Picard einen gewissen Aufschwung, bleibt aber immer noch außerhalb seiner Heimat weitgehend unbekannt. Erneut macht ein Krieg allen Hoffnungen ein jähes Ende: in den Kriegs- und Besatzungsjahren 1940-44 erlischt die Rasse fast vollständig.

Ein gewisser Cotte, bereits vor dem Krieg Picardbesitzer und während der Feindseligkeiten in die Nähe von Amiens evakuiert, beginnt nach Kriegsende auf den Bauernhöfen der Picardie nach Hunden zu stöbern, die dem Typ des Picards entsprechen. Seine Findlinge kreuzt er wohl mit dem Bouvier de Flandres, einst ja vielleicht selbst aus dem Picard hervorgegangen, und erhält so „Radjah de la Bohème“ und „Wax de la Bohème“, die Stammeltern unserer heutigen Picards.

Francois Mognetti, der diese Ursprünge für seine Habilitation vor der Universität von Créreil recherchiert hat, weiß von einem weiteren Züchter zu berichten, der ebenfalls mit Bouviereinkreuzungen experimentierte, ohne jedoch zu einer befriedigenden Einheitlichkeit seiner Nachzucht zu finden. Über „Radjah“ und „Yasmin“ (Mognetti zweifelt allerdings die Richtigkeit der Stammbucheintragungen von „Yucca“ an) gelangt man zu „Bambou“, „Budleya“, „Balsamine“ und „Brise“, mit denen in den Zwingern „du Clos des Ardents“ und „des Hautes Chesneaux“ über Inzuchtpaarungen die Homogenität der Rasse weiter gefestigt wurde.

Erst 1953 gründet sich eine eigene Rassevertretung, ein Zweitverein 1956. Streitigkeiten untereinander und mit der Société Centrale Canine um den Eintritt in diesen internationalen Verband lassen viele Züchter der ersten Stunde der Rasse den Rücken kehren. Übrig bleibt 1957 eine einzige Zuchtstätte für den Berger de Picardie.

Längst haben inzwischen Beauceron und vor allem Briard das französische Hexagon (Sechseck) erobert, der Picard bleibt noch lange eine überwiegend regionale Hunderasse. Wenn auch auf der Ausstellung von Amiens 1973 immerhin 50 Exemplare präsent waren, so muß doch auffallen, dass 24 davon aus den Heimatregionen Somme und Pas de Calais stammen, 7 weitere aus der angrenzenden Pariser Gegend. Auch in der Gesamtzahl konnte der Picard das verlorene Terrain nicht wieder gut machen. Im Zentralregister der SCC waren 1988 nur etwa 2.000 in Frankreich lebende Picards registriert – gegenüber nahezu 30.000 Beaucerons und etwa 50.000 Briards.

Dennoch: die im selben Jahr registrierten 280 Picardwelpen stellen eine erfreuliche Steigerung gegenüber den früheren Jahren dar. Auf eine glücklichere Zukunft läßt auch die Tatsache hoffen, dass die Picardzucht inzwischen nicht nur die Grenzen der Picardie überwunden hat, sondern selbst im Ausland, seit Mitte der Achtziger Jahre auch in Deutschland, engagierte Züchter und Streiter für die Rasse gefunden hat.

 

Der Picard in Deutschland

Es ist keine Frage des Interesses, dass man noch heute den Picard als eine Minderheit unter den französischen Hütehunden findet. Vielmehr war die Zucht nicht so ohne weiteres aufzubauen. Viele importierte Picards waren mit HD behaftet, und dadurch von einer Zucht ausgeschlossen.

1986 fiel dann endlich der erste deutsche Wurf im Zwinger „zur alten Bürg“. Seitdem hat es ein kleiner aber engagierter Stamm von Züchtern geschafft, den Picard in Deutschland bekannt zu machen.

 

Die Lebenserwartung des Picards

Der Picard gehört, sehr zu unserer Freude, noch zu einer gesunden und robusten Rasse. Picards können durchaus ein Alter von 13 Jahren erreichen.

Typische, vermehrt auftretende Krankheiten sind nicht bekannt. Die Hüftdysplasie hat man durch strenge Zuchtauflagen gut im Griff und so kommt es doch selten vor, dass ein Picard schwere HD hat.

 

Das Wesen des Picard

„Charmantes Rauhbein mit zarter Seele“ – das ist wohl die passende Beschreibung für den Picard. Im modernen Hundesport ist er lernfähig, aber nicht immer lernwillig und stellt daher für den passionierten Hundeführer eine Herausforderung dar. Kein Hund läßt sich im Schlaf erziehen, aber der Picard stellt schon besondere Anforderungen, denn seine Eigenwilligkeit macht es einfach schwieriger. Mit der nötigen Menge an Geduld, Phantasie, einem kräftigen Schuss Humor und genügend Zeit und Lust, den Hund gut zu sozialisieren und zu erziehen, erhält man einen liebenswürdigen Begleithund, den man überall mit hinnehmen kann.

 

Standard des Picard

Standard FCI Nr 176 vom 04.11.2008, in der Übersetzung vom 27.05.2014   

FEDERATION CYNOLOGIQUE INTERNATIONALE (F.C.I)

PICARDIE SCHÄFERHUND (Berger de Picardie – Berger Picard)

Übersetzung: Christina Bailey. Durch den VDH überprüft.

Ursprung: Frankreich

Datum der Publikation des gültigen Originalstandards: 04.11.2008

Verwendung: Schäferhund und Wachhund

Klassifikation F.C.I.: Gruppe I : Hüte- und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)
Sektion 1 : Schäferhunde mit Arbeitsprüfung

KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS :

Der Ursprung des Berger Picard liegt weit zurück. Wohlgemerkt: es ist keineswegs sicher, dass sein Ursprung ausschließlich in der Picardie liegt; es ist möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich, dass er ein viel größeres Verbreitungsgebiet hatte, denn die rauhaarigen Hüte- und Treibhunde waren typisch im gesamten nordwestlichen Europa.

Der Berger Picard ist von sehr altem Ursprung. Natürlich ist es nicht sicher, dass der Berger Picard ausschließlich aus der Picardie Gegend stammt; es ist möglich, sogar wahrscheinlich, dass er weitverbreitet war, da rauhhaarige Hüte- und Treibhunde typisch in ganz Nord-West Europa waren.

Im Jahr 1863 wurden die ersten Picards auf einer Ausstellung zusammen mit den Beaucerons und den Briards gerichtet.

Im Jahr 1898 erkennt man die Picardische Rasse als gesichert an.

Im Jahr 1922 erarbeitet Paul Megnin den ersten Rassestandard. Endgültig anerkannt wird die Rasse dann 1925.

Bis zum zweiten Weltkrieg stagnierte die Rasse etwas und erst danach finden sich Liebhaber, die die Rasse neu beleben wollen und in der Picardie nach typ-ähnlichen Hunden suchen, um die Rasse zu züchten.

Nach langen Jahren des Kampfes um Akzeptanz als Rasse-Club gründet im Jahr 1955 der berühmte Kynologe Robert Montenot den Club „LES AMIS DU BERGER PICARD“. Endgültig anerkannt wird der Club 1959 und der neue Standard wird 1964 von der S.C.C. gebilligt.

Der heutige Standard wurde von Mr. J.C. Larive, dem Präsidenten des Club’s und seinem Komitee in Zusammenarbeit mit Mr. R. Triquet verfasst.

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD:

Der Berger Picard ist ein mittelgroßer Hund. Er ist robust, rustikal, gut bemuskelt und kräftig gebaut ohne jemals plump zu wirken. In Ruhestellung wie in der Bewegung bleibt er stets elegant. Sein wacher und aufgeweckter Ausdruck wird charakterisiert durch die Griffonage.

WICHTIGE PROPORTIONEN:

Der Berger Picard ist ein Hund mittlerer Größe. Die Körperlänge von der Spitze der Schulter bis zum Sitzbeinhőcker sollte die Widerristhöhe leicht übertreffen (im Verhältnis 5-8 %). Hűndinnen sind generell etwas länger als Rűden.

Der Schädel und der Fang sind gleich lang.

Der Abstand vom Ellbogen bis zum Boden entspricht der Hälfte der Widerristhöhe.

VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN):

Der Berger Picard ist ein ausgeglichener Hund. Er ist weder aggressiv noch ängstlich noch unsicher. Er soll sowohl klug als auch beherzt sein. So kann er leicht seine Arbeit erfüllen: Schafherden führen und bewachen. Er ist ebenfalls ein sehr guter Wächter des Hauses und ein hervorragender Familienhund, der es liebt, in enger Gesellschaft mit den Kindern zu leben.

KOPF :

Ohne zu kräftig zu sein, sollte er in Proportion zum Kőrper stehen.

Fein gemeisselt, ohne den Eindruck zu ergeben zugespitzt zu sein.

Von der Seite gesehen sind die Linien des Schädels und des Fangs parallel.

Der Typ wird bestimmt durch die Griffonnage, d.h. die Augenbrauen sind deutlich ausgeprägt (das Haar ist ungefähr 4 cm lang, es darf die Augen nicht verschleiern) sowie durch den Kinn- und den Schnauzbart.

OBERKOPF :

Schädel: Von vorne betrachtet soll die Stirn nicht flach sein sondern leicht gewőlbt, mit minimaler Stirnfurche.

Stopp: Nur schwach ausgeprägt; er ist in gleicher Entfernung vom Hinterhaupt wie von der Nasenspitze platziert.

GESICHTSSCHÄDEL :

Nasenschwamm: Gut entwickelt, immer schwarz. Die Nasenlőcher sind gut geőffnet.

Fang : Kräftig und nicht zu lang. Er sollte nicht in einer Spitze enden. Der Nasenrűcken ist gerade. Leichter Kinn- und Schnauzbart.

Backen: Sollen mäßig gerundet sein.

Lefzen : Dűnn und eng anliegend.

Kiefer/Zähne : Kraftvolle Kiefer. Scherengebiss. Das Gebiss soll komplett sein.

Augen : Horizontal, von mittlerer Grőße, oval, nicht hervorstehend, dunkle Farbe (die Farbe kann mehr oder weniger dunkel sein, abhängig von der Haarfarbe, aber niemals heller als Haselnussbraun).

Ohren : Von mäßiger Grőße, breit am Ansatz, hoch angesetzt, immer natürliches Stehohr mit etwas gerundeten Spitzen. Eine divergente Haltung ist toleriert aber nicht erwűnscht.

HALS :

Käftig und muskulős, von angemessener Länge, gut von den Schultern abgesetzt, um eine stolze Haltung zu erlauben.

KÖRPER:

Der Knochenbau ist solide, ohne Űbertreibung und die Muskulatur ist trocken.

Rücken : Gerade.

Lenden: Kräftig.

Kruppe: Leicht und allmählich zu den Schenkeln abfallend.

Brust: Reicht bis zu den Ellbogen, aber nicht weiter. Der direkt hinter dem Ellbogen gemessene Brustumfang muss die Widerristhöhe um ein Fünftel übertreffen. Die Rippen sind gut gewölbt im oberen Bereich, und flachen nach und nach zum Brustbein hin ab

Untere Profillinie und Bauch: leicht aufgezogen.

RUTE :

Natűrlich lang.

In Ruhestellung muss sie bis zum Sprunggelenk reichen und sollte am Ende leicht gebogen sein. In der Bewegung kann die Rute höher getragen werden, aber nie über dem Rücken. Das Haar an der Rute hat die gleiche Länge wie am Kőrper.

GLIEDMASSEN

VORDERHAND: Gut senkrecht gestellt, von vorne und im Profil betrachtet

Schulter : Lang und schräg.

Ellenbogen : Eng am Kőrper.

Unterarm: Gerade und gut bemuskelt.

Vordermittelfuss: Leicht nach vorne geneigt.

Vorderpfoten : Rund, kurz und kompakt.

HINTERHAND: Gut parallel gestellt von hinten betrachtet und gut senkrecht gestellt im Profil betrachtet.

Oberschenkel: Lang und gut bemuskelt.

Kniegelenk: Stark ausgeprägt

Sprunggelenk: Mäßig gewinkelt; nicht zu offen oder geschlossen.

Hintermittelfuss: Aufrecht.

Hinterpfoten: Gerundet, kurz und gut geschlossen. Keine Afterkrallen, keine zusätzlichen Zehen. Ballen fest. Nägel von dunkler Farbe.

GANGWERK

Geschmeidig und frei. Den Eindruck von Eleganz und Műhelosigkeit erweckend. Mäßig raumgreifende Vorderhand, die Gliedmaßen bleiben dabei parallel.

HAARKLEID

Haar: Hart, halblang. Es soll sich rau anfassen. Die Länge soll 5 – 6 cm am ganzen Kőrper betragen, einschließlich der Rute. Feine, dichte Unterwolle.

Farbe: Fauve, fauve mit schwarzer Deckfarbe, fauve gestromt und grau, welches normalerweise dunkel bleibt.

Keine größeren weißen Flecken (ein leichter weißer Fleck an der Brust und an den Pfotenspitzen wird toleriert).

GRÖSSE:

Widerristhöhe:
Rüden:            60 – 65 cm
Hündinnen:     55 – 60 cm
Toleranz:         +/- 1 cm

FEHLER:

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.

SCHWERE FEHLER :

  • Das Fehlen von 2 Zähnen außer PM4 im Unterkiefer (PM1 werden nicht berűcksichtigt).
  • Rűckbiss ohne fehlenden Kontakt der Schneidezähne.
  • Sehr helle Augen.
  • Rute űber dem Rűcken getragen oder űbermäßig kurz.
  • Haar, welches die Tendenz hat sich zu kräuseln. Zu flaches Haar; Länge weniger als 4 cm oder mehr als 7 cm. Weiches oder wolliges Haar.
  • Sehr unregelmäßiger Aufbau der Gelenke; speziell, fehlerhafte Hinterhand, űbermäßig ausgedrehte Pfoten, kuhhessig.

DISQUALIFIZIERENDE FEHLER :

  • Aggressive oder űbermäßig ängstliche Hunde.
  • Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.
  • Mangel an Typ.
  • Vor- oder Rűckbiss mit fehlendem Kontakt der Schneidezähne.
  • Das Fehlen von 2 PM4 oder mehr als 2 Zähnen außer PM4 (Die PM1 werden nicht berűcksichtigt).
  • Birkenauge oder helles Auge, welches gelb erscheint.
  • Keine natürlichen Stehohren.
  • Rute: Stummelrute oder fehlend.
  • Farbe: schwarz, weiß, harlekin oder gescheckt, zu viel weiß an der Brust, ganz weiße Pfoten, weiß an oben nicht genannten, anderen Stellen im Fell

Grőße außerhalb der im Standard angegebenen Grenzen (einschließlich der Toleranz). Hőhe von 67 cm bei Rűden und 62 cm bei Hűndinnen kann nur toleriert werden bei Exemplaren von außergewőhnlicher Qualität.

N.B.:

  • Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
  • Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden.